Nai Khanom Thom

Im Jahre 1774 war Nai Khanom Thom ein Kriegsgefangener der Burmesen, festgenommen während einer Plünderung der antiken Hauptstadt Thailands, Ayudhaya. Während einer Reise des burmesischen Königs Mangra, von der Hauptstadt Krung Angwa nach Rangoon aufgrund einer religiösen Zeremonie, nahm dieser auch an einer Serie von Veranstaltungen teil, die sich am Rande dieser Zeremonie abspielten. U. a. nahm er dabei auch an einem Turnier der kriegerischen Künste teil. Die Burmesen hatten und haben immer noch eine eigene Form des Kampfes mit bloßen Händen, fast ähnlich dem Muay Thai, genannt Parma. Parma, das auch heute noch ohne irgendeinen Schutz (weder Boxhandschuhe noch Tiefschutz noch Mundschutz) praktiziert wird, vertraute vor allem auf Fäuste als Instrument der Offensive, während die thailändischen Boxkämpfer damals wie heute berühmt dafür waren, dass sie die Ellenbogen, Knie und ihre Schienbeine im Kampf benutzten. König Mangra wollte die große Macht, für die die Thailänder berühmt waren,

Nai Khanom Thom
Nai Khanom Thom

bestätigt sehen. Um zu überprüfen, welches Kampfsystem besser war, ließ er den besten Thaiboxer aller Gefangenen rufen, damit er gegen die Elite seiner Kämpfer antreten sollte. Die thailändischen Gefangenen wählten aus ihrer Mitte Nai Khanom Thom aus, der auch in der Heimat ein gefeierter Kämpfer des Muay Thai war. Die Kampfszenarien gingen bis aufs Blut, ohne Quartier und fanden nicht im Ring, sondern auf der Erde statt. Der Kampfplatz wurde von burmesischen Kriegern, die jüngst gesiegt hatten, begrenzt. Die Kampfstile waren grundlegend verschieden. Die burmesischen Kämpfer trugen einen „Sarong“, eine traditionelle Bekleidung, die bis zu den Fußgelenken reicht und mit der sie sich nur sehr langsam fortbewegen konnten. Sie tänzelten damit fast um ihre Gegner, in Erwartung, dass der Gegner öffnen würde, um vor allem mit den Fäusten anzugreifen. Der Thailänder dagegen kämpfte in seiner traditionellen Bekleidung aus Stoff. Sie wurde um die Hüften geschwungen und mit einem Knoten befestigt. Der Krieger kämpfte, indem er alle Teile des Körpers einsetzte. So konnte also Nai Khanom Thom, im Gegensatz zu seinen Gegnern, von einer größeren Mobilität und von einer großen Freiheit bei seinen Bewegungen profitieren. Nai Khanom Thom muss wohl wahrhaft ein hervorragender Kämpfer gewesen sein. Ohne Unterbrechung trat er gegen die burmesischen Kontrahenten an und besiegte einen nach dem anderen: die zehn Besten des Reiches. König Mangra applaudierte dem thailändischen Krieger, obwohl Mangra besiegt worden war. „ Jeder Körperteil der Thailänder ist voller Gift. Auch mit bloßen Händen gelingt es ihnen zehn der besten Gegner zu besiegen“, sagte er. So ward es, dass Nai Khanom Thom begnadigt wurde und in seine Heimat zurückkehrte, wo er wie ein Held gefeiert wurde. Die ganze thailändische Nation profitierte, nachdem die Stadt Ayudhaya gefallen war, moralisch von diesem Ereignis. Seit diesem Zeitpunkt an respektieren alle den Namen Nai Khanom Thom. Er beherrschte wie kein anderer die Eigenschaften des Muay Thai: ungebrochener Wille für die Ehre zu kämpfen und zu gewinnen, tödliche Technik und Kunstfertigkeit, die in langjährigem harten Training heranreifen und im Dienste von Fairness und Ehre stehen. Seit diesem Ereignis ehrt und feiert das thailändische Volk jedes Jahr am 17. März Nai Khanom Thom. Dies ist der Tag der Boxkämpfer in allen Stadien des Landes und ist diesem Helden mit hervorragender Kunstfertigkeit und herausragendem Wert gewidmet. Quelle: Muay Boran Akademie Deutschland


Dieselnoi Chor Thanasukarn

Diesel Noi Chor Thanasukarn Charin Sorndee
Diesel Noi Chor Thanasukarn

Dieser Ausnahmeathlet, dem ein thailändischer Sportreporter den Kampfnamen „Der Mann, dessen Knie den Himmel durchlöchern“ gegeben hat, nennt man Diesel Noi. Er ist einer der bekanntesten Thaiboxer, der in der goldenen Zeit des Thaiboxens in den 1970er und 1980er Jahren berühmt wurde. Sein richtiger Name lautet Charin Sorndee („Diesel Noi Chor Thanasukarn“ ist sein Kampfname, den er, wie bei Thaikämpfern üblich, für sich ausgewählt hat). Er fand im Boxkampf den Weg, sich und seine Familie aus der Armut zu befreien. Er stammt aus Tambon Huakun, einem Dorf der Provinz Ayuddhaya, der ehemaligen Hauptstadt Siams. Dank seiner unglaublichen körperlichen Qualitäten (1,85m bei nur 63kg Kampfgewicht) und einer bisher nicht übertroffenen Nahkampftechnik erlangte Diesel Noi mit nur 19Jahre im Lumpini Stadium den Titel im Leichtgewicht, den er vier Jahre lang erfolgreich verteidigte. Schließlich zog er sich zurück wegen „fehlender Gegner“. Obwohl seine Titel sehr begeht waren wagte sich niemand an Diesel Noi heran, aus Angst vor einer schmerzhaften Niederlage. Der Einzige, der den Mut dazu hatte, sich dem „Langbein“ zu stellen, war der ebenso außergewöhnliche Fi Meu, ein exzellenter Techniker des Samart Payakarun. Die historische Herausforderung fand Ende 1982 statt und ist für viele Experten immer noch ein herausragendes Beispiel an Strategie und Technik. Das Ergebnis war der haushohe Sieg von Diesel Noi (in 50 aufeinander folgenden Kämpfen unbesiegt, nur eine heiß diskutierte Niederlage gegen Padejusek Pisanurachan), der danach bis Sommer 1984 eine „Zwangspause“ wegen fehlender Gegner hinnehmen musste und dann mit seinen unglaublichen Knietechniken locker gegen Sakad Petyindi gewann. Nach einigen wenigen Kämpfen im Ausland (u.a. gegen den bekannten Kickboxer Peter Cunningham im Olympic Stadium in Los Angeles) beendete Diesel Noi seine Karriere verfrüht aufgrund des erwähnten Mangels an adäquaten Gegnern. Ein Gegner von Diesel Noi kam aufgrund seiner Knietechniken zu Tode, was Ihn auch nach all den Jahren immer noch sehr mittnahm. Sein Verlangen nach Buße ließ Ihn mehrere Jahre Mönch des Buddhismus werden und er verzieh es sich nie, was damals, vor so vielen Jahren, im Ring geschah


Ramon „The Diamond“ Dekkers

Ramon the diamond Dekkers
Ramon Dekkers

Ramon Dekkers: 1,72m, 72kg, 210 Kämpfe, 185 Siege, 98 K.O., 20 Niederlagen, 5 Unentschieden. Er war der berühmteste ausländische Thaiboxer in Thailand in den 90er Jahren und ist achtmaliger Muay-Thai-Weltmeister.  Außerdem war er der erste Ausländer der die Auszeichnung „Muay-Thai-Kämpfer des Jahres“ verliehen bekam. Ramon Dekkers wurde am 4. September 1969 in Breda, Nordbrabant (einer Provinz der Niederlande) geboren. Er begann im Alter von zwölf Jahren  Martial Arts, er lernte Judo für einige Monate. Danach begann er ein Jahr lang zu Boxen. Danach begann Dekkers Muay Thai unter Cor Hemmers zu trainieren. Er bekam seinen ersten Titel im Alter von 18 Jahre, als er die Niederländische National Meisterschaft am 15. November 1987 gewann. Ramon gewann seinen ersten Kampf im Alter von 16 Jahren mit einem spektakulären KO gegen einen älteren Boxer. Dekkers gewann viele seiner darauffolgenden Kämpfe auch durch KO. Er wog gerade mal um die 55kg und einige seiner Gegner sagten, er sei viel stärker, als er aussehe. Durch seine vielen Siege durch KO wurde sein Name in der Welt des Muay Thai immer bekannter. Dekkers kämpfte gegen einige der besten Thaiboxer Thailands. Die Ergebnisse waren sehr unterschiedlich. Seine Niederlagen hatten verschiedene Gründe, besonders am Anfang war es für Dekkers schwer, nach den vollen Thai Regeln zu kämpfen, wodurch er im Kampf viele Punkte verlor. Außerdem verlor er, weil er nie einen Kampf ablehnte, obwohl einige seiner Gegner erfahrener oder viel größer waren. Am Sonntag, dem 18. März 2001, bestritt Ramon Dekkers seinen Abschiedskampf gegen Marino de Florin in Rotterdam. Dekkers kontrollierte klar den Kampf, durch den gleichen Stil und seine Aggression die ihn in all der Zeit an der Spitze hielt. Nachdem Dekkers den Kampf nach der vierten Runde durch KO gewann, schloss er sich den Mitglieder des „Golden Glory“ Teams an. Nachdem Dekkers in den Ruhestand ging, war er damit beschäftigt seine beiden Teams, Team Dekkers und Team Golden Glory zu trainieren. Obwohl er im Ruhestand war unterzeichnete Dekkers im Jahre 2005 einen Vertrag mit K-1. Dieser besagte das er nach MMA Regeln gegen Genki Sudo antritt. Dekkers, der noch nie unter diesen Regeln kämpfte, hatte keine Chance und verlor durch Aufgabe. Jedoch arrangierte Manager Bas Boon wenigstens noch ein Kampf unter den regulären K-1 Regeln. Dekkers kämpfte gegen den Amerikaner Duane Ludwig in einem Superkampf während des K-1 Max 2005 Events. Einige Tage vor dem Kampf verletzte sich Dekkers stark an der Schulter. Dekkers jedoch sagte den Kampf nicht ab. Den ganzen Kampf hindurch boxte er nur mit seinem linken Arm, wodurch er keine Schlagkombinationen zeigen konnte. Trotzdem gewann er den Kampf durch Punkte, nachdem er Ludwig den ganzen Kampf hindurch dominierte. Seinen letzten Kampf vor seinem endgültigen Ruhestand fand während des K-1 Grand Prix 2006 Events am 13. Mai 2006 in den Niederlanden gegen Joerie Mes statt. Nachdem beide in der zweiten Runde KO gingen gewann Mes den Kampf nach Punkten. Danach kündigte Ramon Dekkers seinen endgültigen Ruhestand an.